> Reiseblog > Wandern in England > 11 Unglaubliche Tage auf dem Cotswold Way: Unser Wanderabenteuer 2019
POSTED BY Februar 21, 2019

Hallo zusammen! Wir, Hauke und Misja, zwei begeisterte Wanderer, sind im Februar 2019 zu einer zauberhaften Wanderreise entlang des wunderschönen Cotswold Way im Herzen Englands, aufgebrochen. Sind Sie bereit in unser Abenteuer einzutauchen?

TAG 1 – Ankunft in Chipping Campden

Nach einer langen Planungszeit war es am 4. Februar soweit und wir konnten endlich von Dublin nach Birmingham fliegen. Die Aufregung war groß und wir konnten es kaum abwarten unsere 11-tägige moderate Cotswold Way Wanderreise zu beginnen.  

Wir landeten um 11.30 Uhr, holten unser Gepäck ab und gingen direkt zu unserem Bus, der uns zu unserem ersten B&B in Chipping Campden fuhr. Auf unserer Busfahrt hatten wir die Gelegenheit mit den überaus freundlichen und kontaktfreudigen Einheimischen zu sprechen und unser sachkundiger Busfahrer brachte uns sicher zu unserer ersten Unterkunft, dem Volunteer Inn. 

Die reizende, mittelalterliche Marktstadt Chipping Campden ist das perfekte Beispiel für ein typisches Dorf in den Cotswolds. Während des Mittelalters, war Chipping Campden berühmt als ein Zentrum für den Wollhandel und bekam sehr wohlhabend. Heute ist Chipping Campden, umgeben von rollenden grünen Hügeln, am besten bekannt für seine warmen honigfarbenen Kalksteingebäude und die Vielfalt an architektonischen Baudenkmälern. Auch ist diese wunderbare Stadt ein beliebtes Ziel für Touristen und der Startpunkt des Cotswold Way.   

TAG 2 – Chipping Campden nach Stanton

Ausgeschlafen und gut gestärkt, nach einem herzhaften englischen Frühstück, begannen wir unser Wanderabenteuer an einer runden Kalksteinplatte an der Markthalle in Chipping Campden.

Nachdem wir die wunderschöne und historische Stadt Chipping Campden hinter uns ließen, kamen wir recht bald am berühmten Broadway Tower vorbei und unser Weg führte weiter nach Broadway Village, bekannt auch als “der Juwel der Cotswolds”.

Nach einer kleinen Mittagspause und Zeit für viele Fotos von honigfarbenen Häusern, ging es für uns weiter zu unserem Tagesziel, dem idyllischen Dorf Stanton. Obwohl wir nicht das beste Wetter und matschige Stiefel nach unserer Wanderung hatten, haben die nebligen und ruhigen Tage ihren eigenen Reiz. Wir wussten morgens das wir dem Broadway Tower näher kamen aber plötzlich wie aus dem nichts, ragte er mit seiner eindrucksvollen Struktur direkt vor uns in den Himmel und steigerte unsere Erwartungen für diese Wanderreise.     

TAG 3 – Stanton nach Cleeve Hill

Unser erster Wandertag war geprägt von bewölktem Wetter und hatte sich aber während des Tages etwas gebessert. Deshalb freuten wir uns umso mehr, als wir am zweiten Wandertag mit strahlendem Sonnenschein und voller neuer Energie aufgewacht sind. Entlang des Abschnittes zwischen Stanton und Cleeve Hill kamen wir an verschiedenen Exemplaren von Eichenbäumen, Buchen, Abendländischen Plantanen und Kastanienbäumen und dem berühmten Stanway House vorbei. An einer weiteren Stelle, ging es dann bergauf und wir machten eine kleine Pause auf einer Holzbank, die einer ortsansässigen Dame namens Pinky Dickins gewidmet war und genossen die wunderschöne englische Landschaft.

 

Nach unserer kleinen Pause ging es dann in Richtung des kleinen Städtchens Winchcombe und entdeckten einige interessante Baudenkmäler auf dem Weg dorthin. Zum einen Beckbury Camp, ein Vorgebirge der Eisenzeit, Hailes Abbey, eine Ruine die bis ins 13. Jahrhundert zurückgeht und  zum anderen Belas Knap, eine aus der Jungsteinzeit stammende lange Kammer.

Wir entdeckten immer wieder Maulwurfshügel entlang des Pfades und waren überzeugt davon das unser neuer Freund Herr Maulwurf mit uns den Cotswold Way wanderte. Während wir die atemberaubenden Aussichten genossen, reitete plötzlich eine Polizistin auf einem Pferd an uns vorbei und meinte wir sollten uns gut benehmen. Jawohl Frau Polizistin!

Wir waren froh als wir nach fast 23 km an unserem B&B ankamen und fielen sofort müde ins Bett und träumten von unserem nächsten aufregenden Wandertag.

TAG 4 – Cleeve Hill nach Leckhampton Hill

Unsere nächste Etappe auf dem Cotswold Way führte uns von Cleeve Hill nach Leckhampton Hill. Wir waren wieder gesegnet mit perfektem Wetter und den besten Gelegenheiten für fantastische Fotos. Die Highlights, die wir erleben durften, waren das Prestbury Hill Nature Reserve mit seinen sehr seltenen Arten von Schmetterlingen und Motten, und auch Lineover Woods, ein sehr altes Waldgebiet, dass als eines der besten Beispiele für altertümliches Unterholz welches für das Cotswold Gebiet üblich ist, betrachtet wird.

Sogar einen Regenbogen konnten wir über Cheltenham sehen und mussten sofort ein Bild davon machen. Am Ende dieses Wandertages konnten wir uns bei einer Bierverkostung entspannen und eines der einheimischen Biere “The Hill Climb”, ein erfrischendes helles Bier, probieren.

TAG 5 – Leckhampton Hill nach Painswick

An unserem 5. Wandertag ging es von Leckhampton Hill nach Painswick. Unseren ersten Halt machten wir am Crickley Hill Besucherzentrum dass über eine WC-Anlage und einem Cafe verfügt, in dem Sie sich einen Kaffee oder Snack kaufen können oder sich einfach nur kurz ausruhen können bevor es weiter nach Birdslip geht.

Wir setzten unsere Wanderung fort und machten unsere Mittagspause im Royal George Hotel, wo wir leckeres und regionales Essen genießen konnten. Wohlgenährt und ausgeruht wanderten wir Richtung Painswick, vorbei an Witcombe Roman Villa und Painswick Beacon (auch bekannt als Kimsbury Camp). Painswick wird oft auch als Königin des Cotswolds bezeichnet, aufgrund der eleganten, blass gefärbten Gebäude und malerischen, engen Straßen.

TAG 6 – Painswick nach Nympsfield

Wir ließen die bezaubernden Häuser von Painswick hinter uns und hatten eine erfreuliche Überraschung als wir realisierten, dass wir nur noch 55 Meilen von Bath, unserem Ziel, entfernt waren. Halbzeit! Unsere Aufregung wurde noch größer als wir die Spitze des Haresfield Beacon erreichten. Eine geologische Stätte bekannt für Felsgestein aus dem Jura und hervorragende und sonnige Panoramablicke über den Fluss Severn bis hin zu den Black Mountains in Wales. Hauke und andere Wanderer die wir auf dem Kamm getroffen hatten, konnten nicht aufhören Fotos von diesem schönen Fleck zu machen.

 

Panoramic view from the top of Haresfield Beacon - Cotswold Way

Panoramic view from the top of Haresfield Beacon

Es dauerte eine ganze Weile bis wir uns von den atemberaubenden Aussichten losreißen und weitergehen konnten. Aber dies war nicht unsere letzte Überraschung an diesem Tag, denn am Ende unseres Wandertages wartete ein englischer Weinberg auf uns! Die Rebe die dort angebaut wird ist Chardonnay, um noch etwas konkreter zu sein.

TAG 7 – Nympsfield nach Wotton-under-Edge

Kurz nachdem wir Nympsfield verlassen haben, wanderten wir durch wunderschönes, üppig bewachsenes Paradies – der Urwald des Cotswolds – wie wir es genannt haben und wir waren überrascht keine Affen hier zu sehen (wir hatten nach ihnen gesucht). Danach sind wir zum sogenannten Cam Long Down gewandert, ein eindrucksvoller Berg mit abgeflachtem Gipfel, den wir gerne zu Cam Long Up umbenennen wollten, während wir den Aufstieg bewältigten. Aber der wunderschöne Ausblick belohnte dafür umso mehr für die Mühe.  

Das Highlight des Tages war ohne Zweifel das Tyndale Monument, welches im Sonnenuntergang majestätisch in den Himmel ragte als wir uns North Nibley näherten.

Hauke schaffte es bis zur Spitze des Turmes. Schauen Sie selbst was für eine Aussicht er entdeckte:

TAG 8 – Wotton-under-Edge to Old Sodbury

Am Morgen des 8. Tages unserer Wanderreise war unser allererster Halt das bezaubernde Dorf Lower Kilcott. Einen besseren Start in den Tag kann man sich nicht vorstellen, wenn die Vögel zwitschern und der Bach vor sich hin gurgelt.

Etwas weiter, kamen wir an zwei beeindruckenden Festungen der Eisenzeit vorbei, dem Horton Fort und dem Old Sodbury Camp, gebaut als befestigte Siedlung um 500 v.Chr. Wir mussten uns nicht durchkämpfen, da die beteiligten Kräfte keineswegs schädlich waren:

Wir konnten die Magie der Luft der Cotswolds spüren oder vielleicht war es doch das erfrischende Bier des Cotswolds, das uns nach einem langen Wandertag in den Kopf stieg (Ja, der Wanderweg hat sogar sein eigenes gebrautes Bier und schmeckt sehr gut). Oder war es doch das erreichen des kleinen Dorfes Old Sodbury in der Nähe von Yate – der magische Geburtsort von J.K. Rowling, der Autorin der Harry Potter Bücher! Wer weiß?

TAG 9 – Old Sodbury nach Cold Ashton

Unser erstes Highlight des Tages war Dodington Park, ein prachtvolles Landhaus und Grundstück, welches im 16. Jahrhundert gebaut wurde und jetzt James Dyson, dem berühmten Erfinder und Geschäftsführer des beliebten Staubsaugers, gehört!

Fast in Bath angekommen, dachten wir uns wir filmen eine kleine Zusammenfassung, wie unsere letzten paar Tage abgelaufen sind:

Das Gelände war perfekt und wir hatten eine wirklich angenehme Wanderung zum Dyrham Park – ein großes Landhaus im Barockstil vom 17. Jahrhundert – und zum mystischen Dorf Cold Ashton.

TAG 10 – Cold Ashton nach Bath

Wir verließen Cold Ashton in der nebligen Morgendämmerung mit einer Mischung aus Betrübnis und Aufregung, als wir unseren letzten Wandertag auf dem Cotswold Way antraten. Aber wir waren noch nicht ganz dort und es gab noch viele Dinge zu sehen! Eins davon war das Feld auf dem die Schlacht von Lansdown stattfand und dort angeblich 1000 Royalisten ihr Leben während des englischen Bürgerkrieges in 1643, ließen.

Die Sonne begann allmählich den Nebel zu vertreiben und wir ließen sie uns auf unser Gesicht scheinen während wir die atemberaubende Aussicht vom Steilhang genießen konnten. Einen Moment mal, war das nicht Bath in der Ferne? Wir mussten weitergehen und es uns selbst anschauen!   

Und wie aus dem Nichts, hatten wir es geschafft! Wir hatten Bath, unser Endziel des Cotswold Way, erreicht und standen nun vor der wunderschönen Abtei von Bath.

TAG 11 – Abreise aus Bath

Diese Wanderreise war unglaublich. Wir hatten nicht erwartet von so viel Schönheit begeistert zu werden. Die englische Landschaft war wahrhaftig schön mit grünen rollenden Bergen und auch die Wanderung selbst war sehr gut, nicht nur für den Körper, aber auch für die Seele.

Ganz zu schweigen von den kleinen Dörfern mit honigfarbenen Steinhäusern, die wir entlang des Pfades entdeckten und die den friedlichen Cotswold so einzigartig machen.

Die Wanderung selbst war wirklich sehr angenehm und der Pfad ist sehr gut gekennzeichnet, was es unmöglich macht in die falsche Richtung zu wandern (der Cotswold Way ist bekannt als der beste gekennzeichnete nationale Wanderpfad in England). Die zur Verfügung gestellten detaillierten Wander Notizen und Karten waren genau richtig und voller interessanter Fakten.   

Wir wussten, dass am Ende jedes einzelnen Wandertages unser Gepäck schon auf uns im nächsten B&B wartete und für uns transportiert wurde. Auch wussten wir das immer eine angenehme Nachtruhe und ein herzhaftes Frühstück auf uns in den Unterkünften wartete und das machte den ganzen Wanderurlaub unbeschwert und angenehm.

Es ist nun Zeit für unsere Abreise aber nicht ohne ein paar Bilder von der Stadt Bath – immerhin ist es nicht alltäglich, dass man ein UNESCO Welterbe besucht!

Royal Crescent - Cotswold Way

Royal Crescent

Wir hoffen unser Abenteuer hat Sie inspiriert und hoffentlich wandern Sie bald selbst den Cotswold Way!

Hauke & Misja